Rheintemperaturanzeige

Während der Badesaison stehen am Rhein drei Wassertemperaturanzeigen. Sie werden täglich aktualisiert. Einmal pro Woche werden zudem fünf Ein- und Ausstiegsstellen gesäubert. An den Masten der Temperaturanzeigen stehen verschiedene Fragen. Die Antworten sind auf dieser Seite zu finden.
Wie sauber ist der Rhein?
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- Aufnahme des Rheins im Jahr 1965 und 2015 im Rahmen des Basler Rheinschwimmens
Die Wasserqualität des Rheins hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. In der binationalen Rheinüberwachungsstation in Weil am Rhein wird die Wasserqualität permanent überwacht und auf 680 Schadstoffe geprüft. Ausgewählte Daten sind in Echtzeit auf dem Datenportal Basel-Stadt abrufbar. Sobald ein Schadstoff nachgewiesen wird, wird regional oder international Alarm ausgelöst und die Ursache möglichst rasch ermittelt.
Ist der Rhein wärmer als früher?
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- Kleinbasler Rheinufer während dem Hitzesommer 2015
Die mittlere Jahrestemperatur des Rheins in Basel hat seit 1977 um 1,1 °C zugenommen. In den letzten Jahren waren Spitzentemperaturen von 24 °C keine Seltenheit. Die Temperaturzunahme wird hauptsächlich durch den Klimawandel verursacht. Ohne Klimaschutzmassnahmen wird die Wassertemperatur bis Ende des Jahrhunderts im Sommer um weitere 3,1 bis 6,1 °C zunehmen (Hydro-CH2018, BAFU). Die aktuelle Temperatur des Rheins kann auf hydrodaten.admin.ch abgerufen werden.
Wie viel Abfall wird hier pro Tag entsorgt?
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- Littering am Kleinbasler Rheinufer
Je nach Wetter entsorgt die Stadtreinigung am Rheinbord rund 5 bis 6 Tonnen Abfall pro Tag. Diese Menge setzt sich aus dem Wischgut und dem Abfall aus den verschiedenen Abfallbehältnissen zusammen. Die Treppen und Böschungen müssen aufwendig mit Besen oder Abfallzange gereinigt werden. Besonders heikel ist der Umgang mit Glasscherben aufgrund der Gewässernähe und Verletzungsgefahr.
Wie viel Abfall landet im Rhein?
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- Gesammelter Abfall bei der Ryybutzete 2009 und einem Einsatz des Junioratelier-Teams
An der Basler Ryybutzete, welche alle drei bis fünf Jahre stattfindet, werden durchschnittlich 10 Tonnen Abfall in Ufernähe aus dem Rhein gefischt. Das Team des Juniorateliers säubert während der Badesaison einmal pro Woche die Ein- und Ausstiegsstellen und sammelt schwerere Gegenstände wie Flaschen, Besteck oder Einweggrills ein. Leichtere Abfälle oder Gegenstände in der Flussmitte werden von der Strömung weggetragen und zerkleinert. Eine Studie der Universität Basel hat im Rhein bei Duisburg 2,9 Millionen Plastikpartikel pro Quadratkilometer nachgewiesen. Weltweit gelangen nach Schätzungen jährlich 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikabfall in die Meere.
Wer wohnt im Rhein?
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- Europäische Äsche, Schwarzmeergrundel, Eintagsfliegenlarve und Kamberkrebs (v.l.n.r.)
Im Rhein leben rund 41 Fisch- und Krebsarten sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Kleinlebewesen wie Muscheln, Schnecken, Egel oder Insekten. Durch den Bau von Wasserkraftwerken, die internationale Schifffahrt sowie den Klimawandel hat sich der Bestand verändert. Manche Populationen sind stark zurückgegangen (Äsche, Nase, Forelle etc.), andere können von den neuen Gegebenheiten profitieren (Rotfeder, Egli, Brachsmen etc.). Problematisch ist die starke Zunahme von Neozoen (gebietsfremde Arten wie die Schwarzmeergrundel), welche die einheimischen Fische und Krebse verdrängen.
Was kannst du für den Rhein tun?
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- Buvette Dreirosen und Plakat von #RHYLAX
Der Rhein hat als Trinkwasserquelle, Energielieferant, Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Erholungsraum sowie für die Nutzung als Verkehrsweg eine sehr hohe Bedeutung. Daher ist es wichtig, den Rhein zu schonen und seine intakten Funktionen auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Auch du kannst einen wertvollen Beitrag leisten: Versuche, Abfall zu vermeiden, zu recyceln oder zumindest korrekt zu entsorgen. Achte auf einen sparsamen Umgang mit Wasser und verwende gewässerschonende Produkte (Sonnenschutz, Waschmittel, Kosmetika etc.). Weitere Ideen findest du auf #Rhylax oder der Umweltagenda Basel.
Über das Projekt
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- Taucher des Junioratelier-Teams und Rheintemperaturanzeige
Das Projekt «manuelle Wassertemperaturanzeige und Rheinputzaktion» wird vom Verein Junioratelier in Zusammenarbeit mit der Basler Kantonalbank, der Roche und dem Amt für Umwelt und Energie getragen. Die drei Rheintemperaturanzeigen (Tinguely Museum, Kaserne und Buvette Dreirosen) werden täglich aktualisiert. Fünf Ein- und Ausstiegsstellen werden während der Badesaison einmal pro Woche zusammen mit Jugendlichen von Glasscherben und Abfällen befreit. Beim Taucheinsatz kamen bereits unzählige Mobiltelefone, Sonnenbrillen und Kuriositäten wie z.B. ein Brecheisen zum Vorschein. Alle Funde werden auf der Webseite des Juniorateliers dokumentiert.