Massnahmen gegen die Verbreitung von Neobiota

Seit den 90er-Jahren werden gebietsfremde Tiere und Pflanzen, sogenannte Neobiota, als «blinde Passagiere» durch den Schiffs- und Bootsverkehr in den Basler Rhein eingeschleppt. Einige Neobiota können grosse ökologische und wirtschaftliche Probleme verursachen. Der Kanton Basel-Stadt macht mit zwei kurzen Filmen auf die Problematik aufmerksam und informiert über wichtige Massnahmen, die bei einem Gewässerwechsel mit Booten und Wassersportgeräten zu beachten sind.

Die Globalisierung und die erhöhte Mobilität auf dem Wasserweg haben in den letzten Jahrzehnten die zum Teil massenhafte Ansiedlung von mehr als zwei Dutzend Neobiota im Rhein ermöglicht. Problematisch ist zum Beispiel die Schwarzmeergrundel, welche sich im schiffbaren Rhein rasant vermehrt hat und einheimische Fischarten konkurrenziert. Quagga- und Körbchenmuschel können in kurzer Zeit Wasserleitungen verstopfen und grosse wirtschaftliche Schäden verursachen.

Einmal eingeschleppt, lassen sich Neobiota kaum mehr eindämmen. Aus diesem Grund muss unbedingt ihre Weiterverbreitung verhindert werden. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Personen zu, die Wassersport treiben oder fischen. Wechselt man mit einem Motorboot, Wassersportgerät (Kajak, Tauchausrüstung, Stand-up-Paddle, Schwimmweste usw.) oder der Fischereiausrüstung an ein anderes Gewässer, müssen diese Geräte vorher gereinigt und anschliessend gründlich getrocknet werden. Larven und Eier vieler Arten überleben auch längere Zeit im Trockenen und sind mit blossem Auge kaum zu erkennen. 

Zwei kurze Videos informieren über das Problem Neobiota und zeigen, was man dagegen tun kann. Ein Clip richtet sich an Personen, die Wassersport treiben oder fischen und erklärt, wie durch einfache Verhaltensregeln die Verbreitung von Neobiota verhindert werden kann. Der andere Clip enthält eine detaillierte Anleitung zur sachgerechten Reinigung von Booten. Die Filme wurden in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich und mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt produziert. Bei den Auswasserungsstellen und Häfen wird die Wassersport-Community zusätzlich mit Plakaten auf die Problematik aufmerksam gemacht.

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