Einsatz von Pegellimitern in Lokalen

Musik in oder vor Gastronomiebetrieben gefällt vielen Gästen und belebt die Stadtkultur, aber die Nachbarschaft kann sich durch tiefe Bässe in ihrem Bedürfnis nach Ruhe gestört fühlen. Einband- und Multibandlimiter unterstützen Gastromomiebetriebe dabei, Musik so auszuspielen, dass beiden Bedürfnissen – Freude an der Musik und Anspruch auf Ruhe – Rechnung getragen werden kann. Der Bericht zum «Frequenzbezogenen Schallschutz» zeigt die Möglichkeiten auf.

Im Kanton Basel-Stadt gibt es ungefähr 1000 Gastronomiebetriebe, darunter sind Cafés, Speiselokale, Pubs, Bars und Clubs, teils mit, teils ohne Musik- und Konzeptbetrieb. Dieses vielfältige Angebot sorgt tagsüber, abends und nachts für eine attraktive Stadtkultur.

Für Gastronomiebetriebe mit Musikangebot stellt der nachbarschaftliche Lärmschutz eine Herausforderung dar. Oft können die Grenzwerte nicht eingehalten werden. Z.B. führen Innenraumpegel von 96dB(A) und mehr in einer Bar in den Wohnräumen der angrenzenden Nachbarschaft zu erheblicher Lärmbelastung. Grund dafür ist meistens die unzureichende Schalldämmung der Gebäude. Weil bauliche Massnahmen kostspielig sind, stellt der Einsatz von Pegellimitern eine interessante Alternative dar.

Limiter sind dynamikbearbeitende Geräte, die zur Pegelbegrenzung bei Audiosignalen eingesetzt werden. Moderne Geräte sind digital und werden vor den Verstärker geschaltet. Es wird zwischen Einband- und Multibandlimitern unterschieden.

Einbandlimitier reduzieren die Lautstärke im gesamten Frequenzbereich eines vorab definierten Maximalpegels. Sie können auch auf einzelne Boxen angewendet werden, so dass z.B. der Sound aus Bassboxen mit besonders störenden, tieffrequenten Emissionen reduziert werden kann.

Multibandlimiter arbeiten im Gegensatz dazu mehrspurig. Das Audiosignal wird in mehrere Frequenzbänder zerlegt. Die Lautstärken werden pro Frequenzband einzeln analysiert und bei einer Grenzwertüberschreitung gezielt reduziert. Nach der separierten Anpassung werden die Signale wieder miteinander kombiniert. Um das Klangbild nicht zu verfälschen, empfiehlt sich eine sorgfältige Parametrierung durch geschultes Fachpersonal. Zu beachten ist ausserdem, welches Gerät zum Einsatz kommt: Geräte mit einer linearen oder C-Frequenzbewertung sind solchen mit A-Frequenzbewertung vorzuziehen, weil letztere tiefe Frequenzen nicht ausreichend berücksichtigen. Ein Stereogerät liefert zudem im Gegensatz zu zwei Monogeräten bessere Ergebnisse, da sichergestellt werden kann, dass die Signale für «rechte» und «linke» Lautsprecher identisch eingestellt sind.

Ob es im Einzelfall sinnvoller ist, einen Einband- oder einen Multibandlimiter einzusetzen, kann am besten auf der Grundlage einer messtechnischen Analyse des störenden Schalls abgeschätzt werden. Der Multibandlimiter erlaubt in allen Fällen eine Optimierung der Klangqualität auch bei hohem Limitierungsbedarf. Der Bericht zum «Frequenzbezogenen Schallschutz» bietet Gastronomiebetrieben mit Musikangebot praktische Erläuterungen dazu an.

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