Rosental Mitte - ein Industriestandort seit mehr als 150 Jahren

Das Industrieareal Rosental Mitte wird transformiert. Während der Aushubarbeiten finden Grundwasseruntersuchungen statt. Über die Resultate wird laufend informiert.
Chemiegeschichte in Gebäuden und Boden
Das Areal Rosental Mitte befindet sich zwischen Messe und Badischem Bahnhof. Mit dem Erwerb durch den Kanton Basel-Stadt wird nun eine Öffnung, Erneuerung und Transformation des bislang abgeriegelten Areals möglich.
Auf dem Areal wurde im Jahr 1862 die erste Farbenfabrik eingerichtet. Seither vergrösserte sich das Betriebsareal und die Palette der hier entwickelten und hergestellten Produkte wurde umfangreicher. Auf dem Areal wurden nicht nur Farbstoffe, sondern auch Agro- und Pharmawirkstoffe erforscht und hergestellt. Dazu brauchte es Fabrikationslokale, Labore, Chemikalienzwischenlager, Umschlagplätze und Büroräumlichkeiten. Bedingt durch die früheren Produktionsweisen und dem damit verbundenen sorglosen Umgang mit Abfällen, findet sich ein Teil der Chemiegeschichte in der Bausubstanz und im Untergrund des Geländes.
Wie folgende Bilder und Kartenausschnitte zeigen, hat sich das Areal im Laufe der über 150-jährigen Geschichte stets gewandelt.
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- Visualisierung der zukünftigen Bebauung des Areals Rosental Mitte
- Quelle: 3D-Geoportal BS
Konsequente Grundwasserbeprobung
Durch die zahlreichen industriellen Tätigkeiten auf dem Areal wurden Schadstoffe in den Untergrund eingetragen. Um die Beeinflussung des Grundwassers durch diese Schadstoffe zu beurteilen, wurde insbesondere in den Jahren 1988/1989 sowie über den Zeitraum von 2004 bis 2008 das Grundwasser im Areal untersucht. Es konnten dabei keine Belastungen im Grundwasser nachgewiesen werden, welche auf die Schadstoffe im Areal zurückzuführen sind.
Ab ca. Mitte 2022 bis ca. Winter 2024 finden auf dem Areal Rückbauarbeiten statt. Bei Rückbauarbeiten, die bis in den Untergrund reichen, können noch im Untergrund vorhandene Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Dies ist z.B. dann möglich, wenn die heute noch bedeckten Flächen entsiegelt werden und dadurch Regenwasser durch den belasteten Untergrund ins Grundwasser sickern kann. Da die Aushubarbeiten zum grössten Teil unter einem Zelt stattfinden, wird das Durchsickern des Untergrundes mit Regenwasser verhindert und damit die Verfrachtung von Schadstoffen minimiert.
Das Grundwasser wird während sämtlicher Aushubarbeiten gemäss einem bewilligten Grundwasser-Überwachungskonzept kontrolliert. In Absprache mit dem Amt für Umwelt und Energie (AUE) wurde definiert, an welchen Stellen das Grundwasser regelmässig beprobt und auf welche Schadstoffe es danach analysiert wird. Die Resultate werden auf dieser Seite veröffentlicht.
Baggerarbeiten sind im Grundwasser nicht gestattet. Deshalb muss dort, wo Aushubarbeiten bis ins Grundwasser geplant sind, das Grundwasser mittels Filterbrunnen abgepumpt und abgesenkt werden. Das abgepumpte Grundwasser wird dabei laufend überwacht. Werden die Einleitbedingungen eingehalten, wird das abgepumpte Grundwasser in die werkseigene Sauberwasserleitung und somit in den Rhein abgeleitet. Werden die Einleitbedingungen für den Rhein überschritten, werden in Absprache mit dem AUE weitere Massnahmen getroffen. Dabei sind die Massnahmen an die Eigenschaften der angetroffenen Stoffe anzupassen (z.B. Ableitung in die ARA, Einsatz von Aktivkohle-Filter, Einsatz von Flockungsmittel etc.).
Diese Seite wird laufend ergänzt. Aktueller Stand: 20. Mai 2022