Basel zum fünften Mal im Energiestadt-Gold-Standard bestätigt

Wegen ihrer fortschrittlichen Energiepolitik trägt die Stadt Basel seit 2006 das Label Energiestadt Gold. Alle vier Jahre finden Rezertifizierungen statt. Beim diesjährigen Re-Audit schliesst Basel mit einem Gesamtergebnis von 89.4% ab und erreicht damit knapp hinter Lausanne das zweitbeste Resultat aller 464 Schweizer Energiestädte. Seit 2006 konnte sich Basel laufend verbessern, von anfänglich 76% auf heute knapp 90%.

Grafik Vergleich Basel und andere Top-Energiestädte
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Das Bewertungssystem von Energiestadt beurteilt anhand von insgesamt 56 Massnahmen, ob und wie kommunale energie- und klimapolitische Handlungsspielräume ausgeschöpft werden. Bei der Energiestadt-Bewertung ist die Breite der getroffenen Massnahmen ausschlaggebender als deren Tiefe und Wirkung.

Breite Massnahmenpalette

Das Ergebnis von knapp 90% belegt, dass Basel über ausgesprochen breit gefächerte energiepolitische Massnahmen in allen relevanten Bereichen verfügt. Mit jeweils rund 95% haben im Re-Audit die Bereiche «Entwicklungsplanung und Raumordnung» sowie «Kommunikation und Kooperation» besonders gut abgeschnitten.

Vorbildlich im Wärmebereich

Zudem hat Basel in einigen Bereichen den Spielraum einer sozial- und wirtschaftsverträglichen Energie- und Klimapolitik beispielhaft ausschöpft und dabei neue Massstäbe setzt. Besonders zu erwähnen ist hier der Wärmebereich, wo mit dem systematischen Ausbau der erneuerbaren Fernwärme und den wirksamen Förderbeiträgen einzigartig günstige Voraussetzungen für den Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeerzeugung geschaffen werden.

Weitere Verbesserungen

Das Re-Audit zeigt aber auch, dass in Basel noch Optimierungspotenzial besteht:

  • Kommunale Gebäude und Anlagen: Energieeffizienz (Wärme und Elektrizität). Positiv ist, dass der Energiebedarf hauptsächlich mit erneuerbaren Energien gedeckt wird und die CO2-Emissionen damit tief sind.
  • Ver- und Entsorgung: Abwasser- (noch überwiegend Mischsystem) und Abfallbewirtschaftung (tiefe Quote für biogene Abfälle und Textilien)
  • Mobilität: Parkplatzbewirtschaftung (sehr günstige Anwohnerparkkarten) und Veloverkehr (wichtige Massnahmen noch in Planung)
  • Interne Organisation: Basel schneidet im Vergleich zu anderen Top-Energiestädten mit einem vergleichsweise tiefen Resultat ab. Dies liegt an der zum Zeitpunkt des Re-Audits noch nicht optimalen Koordination im Energie- und Klimabereich in der Verwaltung (die Schaffung der Fachstelle Klima im Präsidialdepartement wurde im Re-Audit noch nicht berücksichtigt) und der fehlenden Grundlagen für eine einheitliche und nachhaltige Beschaffung.

Über «Energiestadt»

Das Label «Energiestadt» zeichnet eine Stadt oder Gemeinde für überdurchschnittliche Anstrengungen im Bereich ihrer kommunalen Energie- und Klimapolitik aus – dies in Abhängigkeit der vorhandenen Handlungsspielräume. Um die Qualität und das kontinuierliche Engagement der Städte und Gemeinden zu bestätigen, findet alle vier Jahre ein Re-Audit statt.

Um das Label Energiestadt zu erhalten, muss eine Gemeinde 50% ihres energiepolitischen Handlungspotenzials ausschöpfen, für das Gold-Label 75%. In der Schweiz gibt es 464 Energiestädte, 75 davon tragen die Auszeichnung Energiestadt Gold. Die Dachorganisation «Association European Energy Award» verleiht das Label auf europäischer Ebene in Zusammenarbeit mit dem Trägerverein Energiestadt. Basel trägt das europäische Gold-Label ebenfalls seit 2006.

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