Gewässerplanung

Die Wiese in den Langen Erlen

Die Gewässerplanung gewährleistet die nachhaltige Nutzung der Oberflächengewässer. Natürliche Lebensräume und Landschaftselemente sollen erhalten oder wiederhergestellt werden.

Im dicht besiedelten Kantonsgebiet gestaltet sich die Umsetzung dieser Ziele oft anspruchsvoll. Eine umfassende Gewässerplanung muss insbesondere die Interessen des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes, der Erholungsnutzung, der Fischerei, der Trinkwasserproduktion sowie der Wasserkraft- und Brauchwassernutzung berücksichtigen.

Gesetzliche Grundlage für Planungen im Gewässerraum ist das revidierte Eidgenössische Gewässerschutzgesetz (SR 814.20),  welches die Kantone zu verschiedenen Aufgaben verpflichtet. Im Kanton Basel-Stadt sind unter anderem folgende Planungen von Bedeutung:

Festlegung des Gewässerraums

Unter Federführung von Städtebau & Architektur wurde ein kantonaler Nutzungsplan Gewässerraum erarbeitet, welcher den Gewässerraum grundeigentümerverbindlich festlegt. Der Nutzungsplan wurde im Mai 2021 öffentlich aufgelegt und zurzeit werden die Einsprachen bearbeitet. Der Gewässerraum dient der Gewährleistung der natürlichen Funktionen des Fliessgewässers, des Hochwasserschutzes und der Gewässernutzung. Er umfasst das Gewässer und die Uferbereiche und soll nur extensiv gestaltet und bewirtschaftet werden (siehe auch «Technische Eingriffe im Gewässer(raum)»). Bis der kantonale Nutzungsplan Gewässerraum in Kraft tritt, gilt der provisorische Gewässerraum nach Übergangsbestimmungen, welcher im Geoportal des Kantons ersichtlich ist.

Revitalisierung von Gewässern

Der Kanton hat für alle kantonalen Gewässer den Aufwand für Revitalisierungen sowie den zu erwartenden ökologischen Nutzen erhoben. Auf dieser Grundlage hat er in der kantonalen Revitalisierungsplanung (2014) die prioritären Massnahmen für einen Zeitraum von 20 Jahren festgelegt. Die kantonale Revitalisierungsplanung ist behördenverbindlich und in der Richt- und Nutzungsplanung zu berücksichtigen.

Der Fokus der aktuellen Planung liegt auf Revitalisierungen der Wiese und ihrer Nebengewässer in den Langen Erlen. Die Revitalisierungsarbeiten der unteren Wiese, zwischen Freiburgersteg und der Wiesemündung wurden im August 2018 nach zweijähriger Projektdauer erfolgreich abgeschlossen. Zudem ist im Rahmen des Projektes WieseVital die Revitalisierung des Wieseabschnitts vom Freiburgersteg stromaufwärts bis zur Landesgrenze geplant, welcher durch die Grundwasserschutzzone Lange Erlen fliesst. Derzeit werden auf diesem Abschnitt vertiefte Abklärungen zu den Interaktionen von Fluss- und Grundwasser durchgeführt, um die Revitalisierungsarbeiten hinsichtlich des Grundwasserschutzes optimal zu planen. Weitere Aufwertungsmassnahmen sind auf einzelnen Abschnitten des Riehenteichs vorgesehen.

Blick auf einen begradigten, strukturarmen Abschnitt der Wiese. Zoom

Revitalisierter Abschnitt der unteren Wiese: Verankerte Baumstämme, Buhnen und Felsblöcke schaffen Lebensraumvielfalt im Flussbett.

Bachlauf mit pflanzenbestandener Böschung, gesäumt von einer Blumenwiese und einem Feldweg im Sommer. Zoom

Naturnah gestalteter Abschnitt des Alten Teichs bei den Grendelmatten, Riehen

Zoom

Revitalisierter Abschnitt der unteren Wiese: Eine Riegelrampe mit geringem Gefälle ermöglicht den Auf- und Abstieg für Fische und andere Wassertiere.

Sanierung der negativen Auswirkungen der Wasserkraftnutzung

Negative Auswirkungen der Wasserkraftnutzung sind unter anderem die Beeinträchtigung der freien Fischwanderung und des natürlichen Geschiebehaushalts sowie Wasserpegelschwankungen durch schwallartigen Abfluss von Stauwasser (Schwall und Sunk).
Im Kanton Basel-Stadt sind vor allem Massnahmen zur Wiederherstellung der freien Fischwanderung bei Wasserkraftanlagen umzusetzen.
Massnahmen zur Geschiebereaktivierung sind nur im Rhein vordringlich und werden im Rahmen des Masterplans Hochrhein unter Federführung des Bundesamts für Energie BFE kantons- und grenzübergreifend erarbeitet und koordiniert.
Schwall-Sunk-Ereignisse stellen bei den Basler Kraftwerken kein Problem dar.

Blick auf das Schliesse-Wehr flussaufwärts. Zoom

Das Schliesse-Wehr in der Wiese soll für Fische passierbar gestaltet werden.

Blick stromabwärts auf die Schützanlage Zoom

Regulierschütz am Riehenteich. Hier soll eine Fischabstiegshilfe in den Wildschutzkanal gebaut werden.