Kein Freisetzen aus Aquarien und Gartenteichen

Koi

Wer seine Aquarientiere nicht behalten kann, sollte ein geeignetes Zuhause für sie suchen. Ein Freisetzen in die Natur ist verboten.

Empfehlungen für Personen mit Aquarien und Gartenteichen

Aquarientiere, Aquarienwasser und exotische Wasserpflanzen gehören nicht in unsere Gewässer. Tiere und Wasserpflanzen aus Aquarien und Gartenteichen dürfen deshalb nie in die freie Natur freigesetzt werden. Dies ist verboten und hat negative Folgen für unsere Gewässer. Aus diesem Grund sollte bereits die Anschaffung von Tieren und Pflanzen wohl überlegt sein. Wer seine Heimtiere nicht mehr behalten kann, sollte ein anderes geeignetes und sicheres Zuhause für sie suchen oder sich an eine Auffangstation wenden.

Gebietsfremde Tiere und Pflanzen aus Aquarien oder Gartenteichen dürfen nicht in die Natur ausgesetzt werden. Beachten Sie daher folgende Empfehlungen zum Umgang damit.

Vor der Anschaffung

Illustration zeigt Mann, der über den Zuwachs in seinem Aquarium erstaunt ist.
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Vorab bedenken: Aquarientiere können sich vermehren.
  1. Informieren Sie sich vorab über die Bedürfnisse, Pflege, Verträglichkeit mit Artgenossen, Lebenserwartung und den Platzbedarf der gewünschten Tiere oder Pflanzen. Wägen Sie die Anschaffung eines Tiers oder das Anlegen eines Gartenteichs oder Aquariums gut ab. In der Regel können einmal gekaufte Tiere oder Pflanzen nicht zurückgegeben werden (weitere Informationen unter «Aquarienfische»).
  2. Klären Sie vorgängig ab, wer Ihre Tiere bei Ferienabwesenheit, Krankheit etc. betreuen kann.
  3. Bei Gartenteichen: Setzen Sie auf einheimische Pflanzen und/oder Fische.
  4. Gestalten Sie Gehege ausbruchssicher und stellen Sie sicher, dass keine Lebewesen aus Gartenteichen entkommen können, auch nicht bei Überschwemmungen.
  5. Bringen Sie keine Tiere und Pflanzen von Reisen mit nach Hause. Weitere Informationen unter «Riskiers nicht».

Falls Aquarientiere oder Pflanzen nicht mehr behalten werden können:

Menschen stehen mit einem Aquarium vor einem Wegweiser
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Es gibt mehr als eine Anschlusslösung.
  1. Ein neues Zuhause suchen: Suchen Sie im Bekanntenkreis oder auf einer seriösen Verkaufsplattform rechtzeitig ein neues Zuhause (ausser bei Rotwangen-Schmuckschildkröten, siehe unten).
  2. Fische: Wenden Sie sich an eine Auffangstation (PDF).
  3. Falls es keine andere Lösung gibt: Wenden Sie sich an einen Tierarzt oder eine Tierärztin, um das Tier fachgerecht zu euthanisieren.
  4. Wasserpflanzen: Entsorgen Sie Pflanzenteile, Samen oder Wurzeln im Kehricht oder in einer professionellen Kompostieranlage (kein Gartenkompost!). Die Entsorgung richtet sich nach dem Merkblatt zur Entsorgung von Neophyten (PDF).
  5. Entsorgen Sie Wasser aus Aquarien im Abwasser und nicht im Gewässer oder in Dolen.

Das Freisetzen von gebietsfremden Lebewesen ist illegal

Illustration, die zwei Hände zeigt, eine drückt damit ein Verbot aus, die andere hält einen Gesetzesparagrafen hin
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Das Freisetzen von gebietsfremden Tieren und invasiven Pflanzen ist illegal.

Egal ob aus Unwissenheit oder aus vermeintlicher Tierliebe - das Freilassen von gebietsfremden Tieren und Pflanzen in Gewässer ist illegal. Unsere Aquarien- und Gartenteichbewohner stammen häufig aus anderen Regionen der Welt. Sie sind bei uns nicht einheimisch und nicht an die Bedingungen in unseren Gewässern angepasst. Beachten Sie also, dass Sie einem Lebewesen keinen Gefallen tun, wenn Sie es vermeintlich «in die Freiheit» in einen Weiher, See oder Fluss entlassen.

Das Freisetzen von Lebewesen ist schädlich für unsere Gewässer

Illustration zeigt die Situation, wie ein Krebs in einen Teich geworfen wird
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Das Freisetzen von Lebewesen ist schädlich für unsere Gewässer.

Ausgesetzte Lebewesen aus einem Aquarium oder Gartenteich können Krankheitserreger in ein neues Gewässer einbringen. Wenn ausgesetzte Tiere oder Pflanzen in der Natur überleben und sich vermehren, bedrohen sie das Gleichgewicht heimischer Lebewesen. Freigelassene Goldfische beispielsweise fressen ganze Weiher leer und müssen regelmässig mit grossem Aufwand abgefischt werden. Aus Aquarien entlassene Krebse, exotische Fische oder Kleinlebewesen werden bereits heute in Gewässern gefunden und verursachen dort Probleme. Kleinlebewesen wie die Donau-Schwebegarnele dienen als Futtertiere in der Aquakultur und können unbemerkt in die Natur gelangen. Auch im Aquarienwasser können sich winzig kleine Lebewesen befinden, weshalb auch dieses nicht in der Natur ausgeleert werden darf.

Verbotene Rotwangen-Schmuckschildkröte

Illustration zeigt, wie eine Schildkröte ausgesetzt wird
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Wird das Aussetzen gebietsfremder Tiere beobachtet, sollte der Vorfall der Polizei gemeldet werden.

Ein ehemals beliebtes Heimtier, das immer wieder in der freien Wildbahn entdeckt wird, ist die Amerikanische Rotwangen-Schmuckschildkröte. Sie wird bis zu 50 Jahre oder mehr alt und kann bei uns in freier Wildbahn häufig überleben. Das gefrässige Tier vertilgt unter anderem Eier und Laich verschiedener Tierarten und kann so seltene Insekten, Fische und Amphibien bedrohen. Zudem steht die Rotwangen-Schmuckschildkröte in Konkurrenz zur bedrohten Europäischen Sumpfschildkröte.

Jeglicher Umgang, inklusive Haltung und Verkauf der Rotwangen-Schmuckschildkröte, ist seit 2008 verboten. Personen, die schon vor 2008 im Besitz einer Rotwangen-Schmuckschildkröte waren, dürfen sie behalten, wenn sie das Tier einer registrierten Einrichtung übertragen und mit dieser einen Vertrag zur Gebrauchsleihe abschliessen (für weitere Informationen siehe Bundesamt für Umwelt).

Auch exotische Wasserpflanzen können problematisch sein

Illustration, die zeigt, wie Fisch in einen Abfallsack geworfen werden
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Exotische Wasserpflanzen müssen im Kehricht oder in einer professionellen Kompostieranlage entsorgt werden.

Viele der im Handel erhältlichen Wasserpflanzen sind nicht einheimisch. Sie sind schön anzusehen und wachsen schnell. Wenn allerdings Pflanzen im Gewässer oder in Gewässernähe in die Natur entsorgt werden, gelingt es einigen Arten, sich dort anzusiedeln, z.B. der Kanadischen Wasserpest oder der Nuttalls Wasserpest. Sie können grosse und dichte Bestände bilden und dadurch ein Gewässer stark verändern.

Einheimische Wasserpflanzen wachsen meistens weniger schnell, sind aber auch robuster und dienen als wichtige Laich- und Futterpflanzen für einheimische Tiere. Sie sind im Gartenteich zudem weniger problematisch, falls sie z.B. bei Überschwemmungen versehentlich freigesetzt oder durch Vögel weiterverbreitet werden.