11. Wie warm wird es in Basel?

Eisbär am Kleinbasler Rheinufer

Klimaänderung

Person hält Hand in den Rhein Zoom

Steig an einer sicheren Stelle bis zum Rheinufer hinunter. Halte die Hand ins Wasser. Was schätzt du, wie warm ist das Wasser im Rhein heute?

Die Temperatur hat in der Schweiz seit 1864 um 2 Grad zugenommen Zoom

Fakten

Das Klima in der Schweiz hat sich im Vergleich zu früher deutlich verändert. Die Auswirkungen sind auch in Basel spürbar, unter anderem an häufigeren Hitzewellen im Sommer, weniger Frosttagen im Winter und Pflanzen, die im Frühling früher blühen.

Ein Szenario mit Klimaschutzmassnahmen und eines ohne Zoom

Die Hauptursache für den globalen Klimawandel ist die Zunahme an Treibhausgasemissionen, die wir Menschen verursachen. Die zentrale Rolle spielt dabei Kohlendioxid (CO2), das bei der Verbrennung von fossilen Treib- und Brennstoffen (u.a. Benzin, Erdgas, Heizöl) entsteht.

Temperaturzunahme in Basel mit und ohne Klimaschutzmassnahmen Zoom

Wenn wir nichts unternehmen, um das Klima zu schützen, steigen die weltweiten Treibhausgasemissionen und die Temperaturen weiter an. In Basel rechnet man bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einer Zunahme um weitere 4°C gegenüber den 1990er-Jahren.

Schwimmerinnen und Schwimmer im Rhein Zoom

Während lange warme Sommer für viele Menschen angenehm sind, bringen sie für Kranke, Ältere und Kleinkinder zusätzliche Risiken mit sich. Einige von uns können sich bei grosser Hitze weniger gut konzentrieren und sind weniger leistungsfähig beim Lernen und Arbeiten, einige schlafen schlecht. Ein trockener Sommer kann lokal zu Wassermangel führen.

Äsche im Rhein Zoom

Auch einige Pflanzenarten und Tiere sind durch Hitze und Trockenheit bedroht (Bild: Äsche). Steigt die Wassertemperatur in Rhein, Birs und Wiese über 20°C, stehen Fische wie die Forelle oder die Äsche unter Stress. Können sie nicht in kühlere Gewässerzonen flüchten, verenden sie. Bäume wie die Fichte und Buche leiden ebenfalls.

Starker Regen am Kleinbasler Rheinufer Zoom

Durch den Klimawandel nehmen auch extreme Wetterereignisse zu, die zahlreiche Risiken bergen. Neben Hitzewellen und Trockenperioden sind es in Basel vor allem Hagel und starker Regen, die zu hohem Sachschaden und speziell in Riehen auch zu Überschwemmungen führen können.

Morteratschgletscher mit Schild Stand Gletscherzunge um 1970 Zoom

In den Alpen verlieren die Gletscher rapide an Volumen (Bild: Morteratschgletscher), womit uns wichtige Süsswasserspeicher verloren gehen. Weltweit hätte eine ungebremste Klimaerhitzung katastrophale Folgen. Zu rechnen ist mit Dürren und Fluten, Verlust von Ökosystemen, neuen Gesundheitsrisiken und negativen wirtschaftlichen Konsequenzen.

Eisbär mit Fragezeichen Zoom

Was machst du?

Wie nimmst du den Klimawandel wahr? Wie würdest du dein Verhalten anpassen, wenn die negativen Effekte jedes Jahr zunehmen?

Eisbär mit Baslerstab Zoom

Das macht Basel

… um sich auf den bereits stattfindenden Klimawandel einzustellen und Hitzewellen erträglicher zu machen:

Motorrad auf breiter Strasse Zoom

Strassenflächen, Gebäudefassaden und Dächer heizen die Stadt tagsüber auf. In dicht bebauten Quartieren ist die Durchlüftung stark eingeschränkt. Die aufgeheizte Luft bleibt vor allem nachts im Inneren der Stadt stehen: Man spricht vom sogenannten Hitzeinseleffekt.

Klimaanalysekarte mit grünen, gelben und roten Flächen Zoom

Der Kanton Basel-Stadt hat eine sogenannte Klimaanalysekarte erstellt, die zeigt, wo sich heutige und zukünftige Hitzeinseln und kühlende Grünräume befinden und wie wichtige Durchlüftungsbahnen verlaufen. Sie ist eine entscheidende Grundlage für die Raumplanung.

Dach mit PV-Anlage, Begrünung und Honigbiene Zoom

Der Kanton Basel-Stadt hat ein Stadtklimakonzept erstellt. Es zeigt auf, welche Massnahmen wirksam sind und wie diese umgesetzt werden können. Grosse Gebäude sollten z.B. nicht in Durchlüftungskorridore gebaut werden. Und wo sich die Hitze heute schon staut, kann z.B. mit Bäumen, Dachbegrünungen und Wasserspielmöglichkeiten gegengesteuert werden.

Eisbär auf Eisscholle im Meer Zoom

Neben der Anpassung an den Klimawandel sind es aber vor allem konkrete Klimaschutzmassnahmen, die dazu beitragen, die weitere Klimaerwärmung konsequent abzubremsen. Das Ziel des Bundesrats, in der Schweiz bis 2050 Klimaneutralität respektive netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen, ist eine enorme Herausforderung.

Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre Zoom

«Netto null» bedeutet, dass es zwar noch wenige, unvermeidbare Treibhausgasemissionen gibt, dass diese aber durch sogenannte Treibhausgassenken (z.B. neue Wälder, Moore) und technische Verfahren (CO2-Sauger, -Filter o.ä.), die noch in Entwicklung sind, ausgeglichen, d.h. kompensiert werden. Eines ist klar: Es gibt keine Alternative, als jetzt zu handeln.

Massnahmen in den Bereichen Gebäudesanierung, Heizen und Mobilität Zoom

Der Kanton Basel-Stadt setzt auf eine Vielzahl von Klimaschutzmassnahmen, dazu zählen in erster Linie der Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch klimafreundliche Heizsysteme, energetische Gebäudesanierungen und die Förderung einer emissionsarmen Stadtmobilität. Zudem kann jede und jeder in Basel im Alltag seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Eisbär mit Ausrufezeichen Zoom

Das kannst du tun

So rasch und konsequent wie möglich alle Klimaschutzmassnahmen umsetzen, auf die du täglich Einfluss hast. In den Bereichen Konsum, Ernährung und Mobilität ist dies oft ohne Verzicht und zusätzliche Ausgaben möglich, zum Beispiel:

Eisbär mit Ausrufezeichen Zoom

Das kannst du tun

• Reparieren statt wegwerfen und Food Waste vermeiden
• Pflanzliche Nahrungsmittel den tierischen vorziehen und eigenes Gemüse anpflanzen
• Mit dem Zug statt mit dem Flugzeug reisen und schöne Orte in der Nähe erkunden
• ÖV oder Velo statt Auto fahren

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Den Rhein überquerst du wieder mit der Fähre (Winterfahrplan beachten) oder über die Mittlere Brücke.

Direktlink zum Posten 1 «Wer steuert den Klimaschutz?» (Gesetzliche und politische Rahmenbedingungen, Rathaus)