Klimaneutrale Verwaltung

Ansicht Allgemeine Gewerbeschule

Der Grosse Rat genehmigte im Jahr 2008 den Ratschlag «Klimaneutrale Verwaltung Basel-Stadt: Die Kantonale Verwaltung auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft».

Eine emissionsarme, klimaneutrale Verwaltung ist möglich

... und mit einem Zeithorizont von 25 Jahren auch bezahlbar. Dies ist das Fazit einer Machbarkeitsstudie, die im Jahr 2005 im Auftrag des Amts für Umwelt und Energie, sun21 und IWB erstellt wurde. Weil über 80 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der kantonalen Verwaltung aus dem Gebäudebereich stammen, besteht der grösste Handlungsbedarf in energetischen Sanierungen und verbindlichen Vorgaben für Gebäudehülle, Haus- und Energietechnik.

Auf der Basis dieser Studie beantragte der Regierungsrat dem Grossen Rat im Jahr 2008 eine Rahmenausgabenbewilligung in der Höhe von 33.5 Mio. Franken, zweckgebunden für weitergehende energetische Sanierungsmassnahmen an kantonalen Gebäuden, das heisst für Massnahmen, die energierelevant sind, auf die aber ohne das «Klimapaket» verzichtet würde. 

Wärmebedarf von 16'000 Einfamilienhäusern eingespart

Über die Dauer des Projektes von 2008 - 2020 konnten 54 Projekte für eine Investitionssumme von fast 31 Mio. Franken abgeschlossen werden. 

  • Über die Lebensdauer der Massnahmen resultieren Einsparungen von 245 GWh, was rund 24.5 Mio. Litern Heizöl oder über 1'200 Tanklastwagenfüllungen entspricht.
  • Mit der eingesparten Energie könnten rund 16'000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden.
  • Die Kosten pro eingesparte Kilowattstunde betragen weniger als 13 Rappen. 

2.5 Mio. Franken der Rahmenausgabenbewilligung von 33.5 Mio. Franken für die «Klimaneutrale Verwaltung» konnten nicht vergeben werden. Grund dafür ist die zeitliche Beschränkung des Projektes bis Ende 2020.

54 abgeschlossene Projekte 2008 - 2020

Angaben zu den Einsparungen in MWh und Tonnen-CO2, mit denen über die Lebensdauer der Massnahmen gerechnet werden kann.

Projekte Massnahmen Kosten in CHF Einsparung in MWh Einsparung in t C02
AGS: Sanierung Fassade und HLK Zusatzmassnahmen zur Erreichung Minergie-Standard (denkmalgeschützt) 1'370'000 15'000 2'805
Rosshof (WWZ) MINERGIE-Beleuchtung zusätzlich zu Dämmmassnahmen 109'700 450 51
Elisabethenanlage, Umnutzung der ehemaligen Abdankungskapelle zum Parkcafé Bessere Verglasung für denkmalgeschützte Fenster 18'700 40 7
Institut für Rechtsmedizin, Sanierung Fassaden und Dach Zusätzliche aufwändige Dämmung zur Erreichung des kantonalen Standards 500'000 601 112
Sportanlage Schützenmatte, Sanierung Tribünengebäude inkl. Laufbahn (Indoor); Etappen 1 und 2 Innendämmung Turn-/Laufhalle und Garderoben, Fensterersatz 870'800 6'258 1'170
Voltamatte: Neuer Robinsonspielplatz mit Nebenbauten Zusätzliche aufwändige Dämmung zur Erreichung des kantonalen Standards 113'300 420 79
Friedhof Hörnli (WC-Anlagen) Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 35'000 150 28
Friedhof Hörnli (Verwaltungsgebäude) Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in Garderoben / Duschen 25'000 132 25
Spiegelhof Instandsetzungs-konzept HT Erstellung Gesamtkonzept für Haustechniksanierung 18'700 -- --
Sanierung Turn- und Schwimmhalle Rittergasse Zusätzliche Dämmung mit Aerogel an bauphysikalisch heiklen Stellen 19'800 1'260 236
Hebel-Schulhaus Riehen, Gesamtsanierung und Umnutzung TH in Aula Hochwertige Dämmstoffe mit geringer Dicke, da Gebäude denkmalgeschützt ist 800'000 2'643 494
Schulhaus Hirzbrunnen Lüftungsanlage als Zusatz zu Gesamtsanierung zur Erreichung von MINERGIE-P 2‘650‘000 2‘000 374
Brunnmattschulhaus Dämmung Dachterrasse und Fenster Dachgeschoss 92‘500 1‘494 279
Umnutzung Kiosk Feldbergstrasse Zusätzliche Dämmung Gebäudehülle, Fensterersatz 14'800 837 156
Sanierung Schulhaus Dreirosen (1) 3-fach Verglasungen in denkmalgeschütztem Gebäude 130'000 3'780 708
Umnutzung Brückenkopf Breite Zusätzliche Innendämmungen 130'000 1'035 195
Werkhof Brennerstrasse Zusätzliche Dämmungen und Türersatz 98'100 777 144
WBS Holbein Ersatz Einfachverglasungen Foyer, Eingangstüren und Windfang 195'000 2‘358 441
Sanierung Sevogel Schulhaus Dämmung Decken gegen unbeheizt und Dachisolationen 161‘000 6‘294 1‘176
Sanierung Schulhaus Dreirosen (2) Dämmung Decken gegen unbeheizt und Dachisolationen 172‘000 2‘880 540
Markgräflerhof Sanierung Fenster (Denkmalschutz) und Dämmung Dachstock 322'900 2'340 438
Schulhaus Holbein II (Dépendance) Fensterersatz 400'000 2'100 392
De Wette Schulhaus Ersatz Glasfassade und Heizungsverteilung 1'175'000 10'440 1'952
Schulen am Münsterplatz Fensterersatz (Denkmalschutz) 500'000 6'448 1'204
Kunstmuseum Fensterersatz (Denkmalschutz) 400'000 1'276 240
Insel-Schulhaus Dämmung Decken gegen unbeheizt und Beleuchtungssanierung (LED) 416'000 2'180 300
Sanierung Schulhaus Bläsi Dämmung Fensterstürze 42'000 90 18
Wohnheim Klosterfiechten Erdsondenwärmepumpe für Neubau (anstelle einer Gasheizung) 87'000 360 91
Waaghof LED-Beleuchtung Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel 80'000 4'640 nur Strom, daher: 0
Magazin Stadtgärtnerei Strassburgerallee Nachdämmung bestehender Gebäudeteile 198'000 5'400 1'010
Eglisee Dämmung Schwimmbecken Dämmung Beckenumrandung und Aussenwände für Nutzung mit Traglufthalle 180'000 1'452 272
Waldschule Pfeffingen (Internat) Ersatz Heizzentrale; Umstellung von Öl auf Pellets 195'000 1'275 2'225
Waldschule Pfeffingen (Wohn-, Bürogebäude) Wärmeversorgung neu über Fernleitung von der Hauptzentrale 185‘000 600 1‘080
Energiechecks Untersuchung von 10 Gebäuden mit hohen Energiekennzahlen im Verwaltungsvermögen 52'200    
Sportanlage St. Jakob; Garderoben-gebäude A/B Ersatz Gasheizung und Anschluss an Nahwärmeverbund (Abwärmenutzung ARA) 150‘000 1‘136 212
Kindergarten Biasca-Str. 22 Dämmung Gebäudehülle 197‘000 1‘652 309
Schulhaus Bläsi Terrassendämmung mit Hochleistungswärmedämmung 61‘000 484 92
Sportanlage Schorenmatte Beleuchtung Aussenfeld 50‘000 104 0
Theater Gebäudetechnik Ersatz veralteter Lüftungsanlagen 10‘000‘000 82‘620 26‘220
Gartenbad St. Jakob 1. Etappe Hybridkollektoren zur Wärme und Stromgewinnung 594'000 4'000 748
Zivilschutzlager Gellertstrasse 228 (Scherkessel) Ersatz Fenster, Ersatz Elektroheizungen durch Wärmepumpe 890'000 3'990 747
Sporthalle St. Jakob Dämmung Fassaden 3'000'000 23'800 2'520
Gewächshaus Bäumlihof Ersatz Einfachverglasung 165'000 2‘128 396
Bezirkswache Clarastrasse Ersatz Lüftungszentrale 199‘000 6‘716 1‘256
Spiegelgasse JSD Kerndämmung Hoffassade, teilweiser Fensterersatz, sommerlicher Wärmeschutz 2'144'000 21'000 3'900
Sportplatz Schorenmatte Erhöhung Fläche der PV-Module 185’000 1’065 0
Neubau Amt für Umwelt und Energie Effizientere PV-Module, architektonisch passend 750’000 300 0
Eishalle St. Jakob REALice / Optimierung der Eiserzeugung 21’520 849 0
Kunsteisbahn Eglisee REALice / Optimierung der Eiserzeugung 21’520 849 0
Schulhaus Wasgenring Natürliche Lüftung / Nachtauskühlung 198’300 133 0
Schulhaus Pestalozzi Fensterersatz 200’000 2'411 450
Schulhaus Pestalozzi Ersatz Einrohrheizung durch neues Wärmeleitsystem 160’000 880 164
Schulhaus Pestalozzi Natürliche Lüftung / Nachtauskühlung 200’000 133 0
Polizeiausbildungszentrum Teilersatz Lüftungsanlage 52’890 3’725 1’403
Total   30'996’830 244’967 56’65

Fazit des Projektes «Klimaneutrale Verwaltung»

Durch das Projekt «Klimaneutrale Verwaltung» hat eine Sensibilisierung stattgefunden: Es konnten Erfahrungen gesammelt werden, die sich auf weitere Sanierungsvorhaben insbesondere an schützenswerten Bauten übertragen lassen. Energierelevante Massnahmen sind inzwischen zum festen Bestandteil bei der Planung geworden. Auch die seit 2017 geltenden strengeren Vorgaben gemäss revidiertem Energiegesetz zeigen Wirkung. Trotzdem gibt es immer noch ein sehr grosses Potenzial an Energieeffizienzmassnahmen im kantonalen Gebäudepark. 

Zum Zeitpunkt der Lancierung des Projektes lag der Fokus der angestrebten CO2-Reduktion vor allem auf dem Gebäudebereich. Aus heutiger Sicht schliesst das Ziel einer «Klimaneutralen Verwaltung» die Mobilität (für kantonale Aufgaben und den Pendlerverkehr der Mitarbeitenden) und die Beschaffung (graue Energie) mit ein. Ein Anfang 2021 abgeschlossenes Pilotprojekt zum Klimafussabdruck des Justiz- und Sicherheitsdepartements bildet die Basis, um das CO2-Reduktionspotenzial weiterer Verwaltungseinheiten zu analysieren.